Wir kaufen ein, das komplett vergessene und mit Freude wiederentdeckte Bilder- und Spielbuch aus Kindertagen, hat mich zu Betrachtungen geführt, was wir damals eigentlich für Bücher hatten. Viele Kinderbücher, die ich inzwischen liebe, sind erst „nach meiner Zeit“ entstanden.
Gestern in der OW haben wir auch schon darüber gesprochen, und als erstes halte ich fest: Jutta, du hattest Recht, Otfried Preusslers Klassiker Kleiner Wassermann und Kleine Hexe stammen aus den Fünfzigern, das Kleine Gespenst von 1966. Die kannte ich allerdings nicht. Ein Liebling war dagegen Kater Mikesch. Ich hatte keine Ahnung, dass den auch Otfried Preussler geschrieben hat.
Korrektur: hat er gar nicht, er hat das 1930er Original von Josef Lada erfolgreich nacherzählt.
Inzwischen sind mir noch ganz viele andere Kinderbücher eingefallen, darüber schreibe ich in den nächsten Tagen. Heute will ich mich erst mal an die Bilderbücher erinnern.
Was hatten wir?
Den Struwwelpeter natürlich. Und die Häschenschule. Beides „Meisterwerke“ der (schwarzen) Pädagogik. Dieser wohlige Schauer bei
In den Karzer muss er nun,
ei da kann er Buße tun.
Ich kann noch erschreckend viel aus diesen Büchern auswendig.
Ganz ein anderes Kaliber, 3×3 an einem Tag von James Krüss (1963). Das liebe ich sehr.
Meine Mutter hat auch in späteren Jahren oft daraus zitiert:
Drei Mäuse sagten, „Was für ein Tag“
und sanken erschöpft in die Betten.
Sie hat mir erzählt, dass sie und mein Vater sich das oft abends zum Schlafengehen gesagt haben. Das passt so zu ihnen. Meine Eltern waren umtriebige Menschen.
Sie besaßen es nicht mehr, ich habe es ihnen antiquarisch besorgt. In Internetzeiten ist das ja nicht mehr dasselbe Jagd- und Glücksspiel wie davor. Sie haben sich total gefreut, war die beste Geschenkidee!
Jetzt steht dieses Exemplar bei mir.
Dann habe ich noch Teddys Schulausflug in meinen Beständen gefunden.
Und eine echte Rarität, Doktor Bär. Das muss schon ganz schön alt sein, denn es steht der Name einer Tante vorne drin.
Wikipedia sagt: 1950 erschienen. Mein Exemplar ist die 2. Ausgabe von 1954.
Mir fällt da immer sofort
Das Eselchen Grisella
ein von Heinrich Maria Denneborg.
Seitdem ist mein Wunsch einen Esel zu besitzen und nach Elba zu fahren. Beides hab ich noch nicht geschafft.
Was hab ich Tränen vergossen, als Tino von seinem geliebten Eselchen getrennt wurde…
By: Annemarie Angermueller on 22.01.2023
at 17:01
Klingt sehr romantisch., kenne leider Grisella und Tino nicht. Es gab doch hoffentlich ein Happy End?
By: Margrit on 22.01.2023
at 20:55
Leider weiss ich nimmer, ob der Tino sein Eselchen wieder gefunden hat. Auf jeden Fall ist er ihm abenteuerlich hinterhergereist. Hatte jetzt andere Probleme, weil die Heizung plötzlich kalt war, da überraschend die Pellets ausgegangen sind. Zwei Wochen zu früh. Ohje und Gruss zur Nacht Anne Von meinem/meiner Galaxy gesendet
By: Anne on 23.01.2023
at 00:50